Berthe Morisot (azurblaue Bilder, in Quadratisch)

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Morisot, Berthe

Berthe Morisot geboren 14. Januar 1841 in Bourges -  gestorben 2. März 1895 in Paris  

Berthe Morisot war eine bedeutende Vertreterin des französischen Impressionismus. Sie stammte aus einer gutbürgerlichen und nicht unvermögenden kunstsinnigen Familie. Schon früh erkannte die Mutter die große künstlerische Begabung ihrer Tochter und finanzierte ihr ersten Zeichenunterricht bei den damals bekannten Malern Geoffroy-Alphonso Chocarne (1797-1857) und Joseph Guichard (1830-1877). Zunächst kopierte Berthe Morisot die Alten Meister im Pariser Louvre. Rasch lernte sie dabei einen Kreis junger Maler um Édouard Manet kennen. Ihre Malerkollegen erkannten schnell die Ernsthaftigkeit und Professionalität Berthe Morisots, die es jedoch, des Kopierens und Abzeichnens Alter Meister überdrüssig, hinaus in die freie Natur zog um sich zur gleichen Zeit wie Claude Monet, Camille Pissarro und Alfred Sisley der Pleinair - Malerei zu widmen. Um 1860 lernte Berthe Morisot den damals 64-jährigen Camille Corot kennen, dessen Schülerin sie wurde. Für sie ein Glücksfall, da zu dieser Zeit Frauen weder an der Kunstakademie noch an der Académie Julian in Paris zugelassen wurden. Unter Camille Corots Einfluss wurde Berthe Morisot eine wichtige impressionistische Landschaftsmalerin, deren Einheit und Festigkeit des Bildaufbaus imponierten. Ausdrücklich beteiligte sich die Künstlerin nicht an den damals herrschenden impressionistischen Farbexperimenten wie z.B. der Zerlegung der Farben. Ebenfalls um 1860 wurde Berthe Morisot das bevorzugte Modell von Édouard Manet, dessen Bruder Eugène sie 1877 heiratete.

Neben der Landschaftsmalerei wandte sich Berthe Morisot nun auch der Portraitmalerei zu. 1874 beteiligte sich Berthe Morisot an der ersten Impressionisten-Ausstellung in Paris. Ein Jahr später, 1875, organisierte sie gemeinsam mit Claude Monet, Auguste Renoir und Alfred Sisley in einem Pariser Auktionshaus eine Versteigerung, bei der sie selbst die höchsten Preise erzielte. Enttäuscht zogen sich die anderen Maler zunächst vom Ausstellungsgeschehen zurück während sich Berthe Morisot an allen weiteren Impressionisten-Ausstellungen bis zur achten und letzten 1886 (keine Teilnahme1879) beteiligte. Weiter wichtige Impulse für ihre künstlerische Entwicklung bekam Berthe Morisot auch anlässlich eines London-Besuches (1875), bei dem sie die Werke von John Constable und William Turner kennenlernte. Farbauftrag und Pinselführung wurden nun bei ihr bedeutend lockerer und ihre Farbpalette hellte sich auf. Nach dem Tod ihres Lehrers und Förderers Édouard Manet (1883) änderte Berthe Morisot ihren Malstil, indem sie sich mehr von der Realität entfernte, kehrte jedoch rasch zum Impressionismus zurück und blieb eine ihrer bedeutendsten Vertreterinnen.  

Text © Jürgen Banse, 2015

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