Wassily Kandinsky (braune Bilder, in Super-Querformat)
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Wassilj Kandinsky (Wassili Wassiljewitsch Kandinski) geboren 4. (jul.) bzw. 16. Dezember (greg.) 1866 in Moskau - gestorben 13.12.1944 in Neuilly-sur Seine
"Wie die Musik zu malen - und den inneren Klang malerisch umsetzen."
Der in Russland geborene Künstler war der Hauptvertreter der abstrakten Malerei. Bereits früh gab Kandinsky seinen Beruf als Jurist auf um sich auschließlich der Kunst zu widmen. 1896 zog er nach München und traf dort seine Malerkollegen und späteren Freunde Franz Marc, August Macke und Paul Klee. Erste Reisen führten in von München nach Tunis und Paris. 1903 lernte Kandinsky seine langjährige Lebensgefährtin Gabriele Münter kennen, die sich 1916 jedoch wieder trennten.
1911 (1912) war Kandinsky Mitbegründer der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter", benannt nach einem Gemälde von ihm. Zur Gruppe gehörten außerdem Franz Marc, August Macke, Paul Klee und Heinrich Campendonk. Die eigentlichen Ziele der Künstlergruppe blieben wegen Meinungsverschiedenheiten und hoher Mitgliederfluktuaktion diffus. Dennoch gilt "Der Blaue Reiter" wegen seiner Entwicklung vom Symbolismus zum Abstrakten als "Keimzelle" des Expressionismus. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte Kandinsky nach Moskau zurück, wo ihm hohe akademische Anerkennung zuteil wurde. 1918 wurde er Professor der Staatlichen Kunstwerkstätten, zwei Jahre später Professor der Universität Moskau. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erhielt er auch hier 1922 eine Professur als Leiter des Bauhauses Weimar-Dessau. Kandinsky bildete gemeinsam mit Lyonel Feininger, Paul Klee und Alexej Jawlensky eine neu Künstegruppe mit Namen "Die Blauen Vier". Erstmalig wurde deren Kunst auch in die USA "exportiert" und dort geschickt vermarktet.
Bereits vor seiner Rückkehr nach Deutschland hatte Kandinsky seinen Malstil hin zum Abstrakten verändert. Am Bauhaus verfolgte er diesen Stil konsequent weiter: Kreise, Linien und Farbtafeln. Punkt und Linie zur Fläche. Diese geometrischen Elemente beeinflussten neben seinen Märchen - und Traumbildern die russischen Konstruktivisten. "Wie die Musik zu malen" war ein weiteres Ziel Kandinskys, "den inneren Klang malerisch umzusetzen" und so zum Ausdruck zu bringen. Um die Jahrhundertwende entstand bei Architekten, Regisseuren, Bühnenbildner, Komponisten und Malern erstmalig die Idee eines "Gesamkunstwerkes", Kandinsky war davon begeistert und beschäftigte sich intensiv mit dieser neuen Kunstrichtung.
1933 mußte Kandinsy wegen der Bedrohung durch die Nationalsozialisten nach Paris emigrieren. Auch hier fand er schnell Anschluss an die dortige Kunstszene und neue Freunde: Juan Miro, Marc Chagall, Fernand Leger, Piet Mondrian und Hans Arp. Aufgrund seines hohen Alters wechselte Kandinsky den Wohnort nicht mehr. Er blieb in Paris und beeinflusste dort mit seinem Spätwerk, gekennzeichnet durch klare und dennoch amorphe Formen und seinen strengen Kompositionen, die frühen Pariser Surrealisten.
Text © Jürgen Banse, 2015