Edvard Munch (violette Bilder)
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Biographie Edvard Munch geboren 12.12.1863 in Loton bei Hamar - gestorben 31.1.1944 in Ekely bei Oslo
"Malen ist für mich wie eine Krankheit, ein Rausch. Eine Krankheit, die ich nicht loswerden möchte."
Edvard Munch war zunächst Schüler von Christian Krogh, dannach bildete er sich selbst weiter. Schon früh, bis ins Jahr 1910, begab er sich auf Wanderschaft. Zunächst nach Paris, wo er die Kunstschule Leon Bonnats besuchte (1889-1890). Hier freundete sich Munch rasch mit Henri de Toulouse-Lautrec, Vinvent van Gogh und Paul Gauguin an. Munch entwickelte dennoch einen eigenen Malstil, der sich an der skandinavischen Literatur orientierte (Ibsen, Strindberg). Er konnte schon früh dem impressionistischem Abbild der Wirklichkeit nichts abgewinnen und wandte sich dem Symbolismus zu. Munch malte skizzenhaft und weichfließend. Keine Eleganz, sondern Trauer und Melancholie bestimmten die Linienführung.
Aufgrund seiner tragischen Familiengeschichte, die Mutter verstarb, als er 6 Jahre alt war, seine Schwester 14-jährig, gehörte früh das Leid zu seiner Kunst. Daraus entwickelten sich die schweren Schicksalsthemen: Das kranke Kind, Resignation im Angesicht des Todes und Übergang vom Leiden zum Sterben. In seiner ersten Ausstellung, 1892 in Berlin, kam es zwangsläufig durch diese Bilder zum Skandal. Aus diesem Skandal heraus entwickelte sich die sehr erfolgreiche "Berliner Secession", die vor allem bei der jungen deutschen Avantgarde großen Anklang fand.
Munch begründete im Symbolismus konsequent neue Inhalte: Liebe, Leidenschaft, Eifersucht, Geschlechterkampf. Der Mensch steht nicht fest in der Welt, er ist seinen Gefühlswellen und Schwingungen ausgeliefert. Es kristallisierten sich zwei Themenschwerpunkte heraus. Das Bild der Frau, geprägt in der Jugend als unschuldig und hübsch, später als Femme Fatale, verführerisch und ewig lockend und sich verweigernd. Und das Bild des Mannes? In Munchs Portraits fremder Männer als gesund, selbstgerecht und kraftvoll; in seinen zahlreichen Selbstportraits voller Melancholie, Einsamkeit und unerfüllter Sehnsucht.
Aufgrund von zunehmendem Drogen- und Alkoholkosum kam es bei Edvard Munch zu schweren Lebenskrisen, die mehrfache lange Klinkaufenthalte in Oslo erforderten. "Sehr unangenehm das Gefühl, einen Dämon in sich zu haben." Nach Stabilisierung seiner Gesundheit kehrte Munch endgültig und hochangesehen nach Skandinavien zurück. Nun wandte er sich zunehmen der Fotografie zu und es entstanden dynamische Reportagen vom Elend der damalige Zeit. Munch vernachlässigte die Malerei aber nicht, Themen waren nun realistische Landschaftsdarstellungen. Die große "Sonderbund-Ausstellung" 1932 in Paris stellte ihm und seinem Gesamtwerk zu Ehren ihren größten Raum zur Verfügung. Munch war kein Maler der Advantgarde mehr, er war ein Klassiker der Moderne geworden. Er wird uns immer als der Künstler gegenwärtig bleiben, der Angst, Einsamkeit und Leid Ausdruck in seinen Bildern verlieh.
Text © Jürgen Banse, 2015