Edouard Manet (violette Bilder, in Quadratisch)

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Manet, Edouard

Edouard Manet geboren 23. Januar 1832 in Paris - gestorben 30. April 1883 ebd.

Der französische Maler und Graphiker Edouard Manet war einer der Hauptvertreter des französischen Realismus und Impressionismus. In den Jahren 1850 - 1856 war er Schüler des Salonmalers Thomas Couture. Danach unternahm Manet längere Reisen nach Deutschland, Holland und Italien. 1865 reiste Manet nach Spanien, hier studierte und kopierte er die "Alten Meister". Vor allem Francisco de Goya und Diego Velázquez hatten ebenso großen Einfluss auf Manets weitere künstlerische Entwicklung wie die Maler Frans Hals und Eugène Delacroix.

Nach ersten Erfolgen malte Manet zunehmend avantgardistischer und wandte sich auch kühneren Themen zu. Seine großformatigen Figurenbilder, in denen er neben der Linie vor allem die Farbe besonders betonte, sie in großflächigen Gegensätzen von dunklen und hellen Partien malte, wurden von der Kritik als "subversiv" empfunden. Unbeirrt hielt Manet an seiner naturalistischen "antiakademischen" Malweise mit hellen leuchtenden Farben und skizzenhaften Pinselstrichen fest. 1863 nahm Manet an einer Ausstellung im "Salon der Zurückgewiesenen" teil. Seine beiden Gemälde "Frühstück in Freien" und "Olympia" entfachten beim Publikum Stürme der Entrüstung, Ablehnung und Spott. Im Sinne seines Freundes Charles Baudelaire, der vom Künstler "unbedingte Modernität" forderte, blieb auch hier Manet seiner neuen Sehweise treu.

In den 1870er Jahren erhielt der Künstler zunehmend Anerkennung von Malerkollegen, Sammlern und fortschrittlichen Kritikern. Motive seiner Malerei waren Boulevards und Bars der Metropole Paris, auf und in denen sich Flaneure und Großbürger vergnügten. Manets innovative, naturalistische und koloristische Malweise übte großen Einfluss auf jüngere impressionistische Maler wie Claude Monet, Auguste Renoir und Paul Cézanne aus. Trotz seiner freundschaftlichen Nähe zu diesen impressionistischen Malern zeigte Manet seine Werke nie auf deren Gruppenausstellungen zwischen den Jahren 1874-1886. Der inzwischen schwer erkrankte Manet wollte seine Kunst unbedingt im "Salon" durchsetzen. Aber erst kurz nach seinem Tod im Jahre 1883 fand ihm zu Ehren eine große Gedächtnisausstellung statt. Sieben Jahre später, 1890, fand sein einstiges Skandalbild "Olympia" Aufnahme in den Pariser Louvre.

Text © Jürgen Banse, 2014

Die Hamburger Kunsthalle zeigte vom 27.5. - 4.9.2016 die Ausstellung "Der Blick der Moderne". In dieser Ausstellung wird Manets Werk in einer neuen Perspektive gezeigt. Seine Gemälde lösten in den Pariser Salon-Ausstellungen bei Kritikern und Besuchern wahre Proteststürme aus. Der Grund dafür war Manets malerische Strategie, mit bisher unbekannter Direktheit ein spannungsvolles Verhältnis zwischen den Personen im Bild und vor dem Bild herzustellen.

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