Das Werk von Otto Mueller (in Quadratisch)

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Mueller, Otto

Otto Mueller geboren 16. Oktober 1874 in Liebau (Schlesien) - gestorben 24. September 1930 in Breslau

AKTUELLER AUSSTELLUNGSTIPP: Die Kunsthalle Emden zeigt vom 4.6.- 25.9.2016 die Ausstellung "natürlich nackt". Diese Ausstellung zeigt Otto Muellers Blick auf den arkadischen Urzustand des Menschen im Einklang mit der Natur.

Der Maler und Graphiker Otto Mueller war einer der wichtigsten Vertreter des dt. Expressionismus. Er studierte von 1894-96 in Dresden und zwischenzeitlich auch bei Franz Stuck an der Münchener Kunstakademie. Inspiriert von der Kunst Arnold Böcklins und Hans von Marées arbeitete Otto Mueller ab 1899 selbstständig und heiratete 1905 seine Muse und Geliebte Maschka Meyerhofer. Drei Jahre später, 1908, zog es beide nach Berlin. Hier freundete sich Otto Mueller rasch mit Wilhelm Lehmbruck und Erich Heckel an, beide beeinflussten ihn auch künstlerisch sehr. 1910 wurden mehrere Arbeiten Otto Muellers für eine Ausstellung der "Berliner Secession" zurückgewiesen. Der abgelehnte Künstler Mueller nahm daraufhin mit großem Erfolg an der "Ausstellung Zurückgewiesener der Berliner Secession" teil. In Berlin schloss sich wenig später Otto Mueller den "Brücke"- Malern um Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff an. 1912 erfolgten weiter Ausstellungen Muellers in Moskau und in München bei den "Blauen Reitern".

Gemeinsam mit Erich Heckel und Wassiliy Kandinsky unternahm Mueller mehrere Künstler-Reisen. Otto Mueller arbeitete im Freien in der Natur immer auf der Suche nach der Einheit von Mensch und Natur und stets getrieben von der Sehnsucht nach Einfachheit. Obwohl er der Künstlergruppe "Brücke" angehörte und von deren Malern auch akzeptiert wurde, fehlte Otto Mueller deren revolutionäre farbliche Dramatik. Sein Ziel war harmonischer Einklang von Form und Inhalt - erdfarben und in grünen Tönen mit wenig Schattierungen und schlichter Figuration komponiert. Voller Sehnsucht nach dem Ursprünglichen schuf Otto Mueller mit flüchtigem und dennoch präzisem Pinselstrich harmonische Landschaften und Aktdarstellungen. 1919 wurde Otto Mueller zum Professor an der Breslauer Akademie ernannt. Auf einer Künstlerreise durch den Balkan (1927) schuf Mueller die bekannte Lithomappe "Zigeunerportraits" voller intensiver und strahlender Farben. Mit diesen "Zigeunerdarstellungen", wiederum voller Sehnsucht nach dem einfachen Leben, vollzog Mueller endgültig die Abkehr von bürgerlichen Konventionen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Portraits mit eckigen Konturen, balkenartigen Augenbrauen und weit auseinander stehenden Augen wurde Otto Muellers Kunst nach seinem Tod (1930) von den Nationalsozialisten als "entartet" bewertet und knapp 400 seiner Werke beschlagnahmt.

Text © Jürgen Banse, 2015

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Otto Mueller: Ein Baum.
Ein Baum.
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