Das Werk von Jeanne Hebuterne (rote Bilder, in Super-Querformat)

Jeanne Hebuterne geboren 6.4.1898 in Meaux, gestorben 26.1.1920 in Paris

Jeanne Hebuterne war eine französische Malerin, deren Talent schon früh von ihren Eltern erkannt wurde. Sie studierte gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Kunst in der Academie Colarossi. "Die Salon-Malerei interessiert sie nicht, sie orientiert sich an der Avantgarde, an den sogenannten Fauves vor allem. Ein Selbstporträt aus dem Jahr 1917 zeigt sie als mädchenhafte Frau mit dicken Zöpfen, Stirnband und Kimono, die den Betrachter skeptisch fixiert." (dlf)

1917 verliebte sich die 19-jährige Studentin in den Maler Amadeo Modigliani (1884-1920) und bezog mit dem 14 Jahre älteren Künstler ein gemeinsamen Atelier in Paris. Auf der Flucht vor den Deutschen zogen die schwangere Hebuterne und Modigliani 1918 nach Nizza und später nach Cagnes-sur-Mer, wo die gemeinsame Tochter zur Welt kam. In der neuen Umgebung schloss das Künstlerpaar Freundschaften mit Pierre-Auguste Renoir, Pablo Picasso, Giorgio de Chirico und Andre Derain.

Ein Jahr später, nach erfolgter Rückkehr nach Paris (1919), verlobten sich die erneut schwangere Hebuterne gegen den massiven Widerstand ihrer Eltern mit Modigliani. Gegen Jahresende 2019 erkrankte Modigliani schwer an Tuberkulose und verstarb am 24.1.20 an tuberkulöser Meningitis. Die geplante Hochzeit konnte nicht mehr stattfinden. Zwei Tage nach dem Tod Modiglianis setzte die 22-jährige Jeanne Hebuterne ihrem Leben selbst ein Ende.

In ihrem kurzen Leben wurde Jeanne Hebuterne vor allem als Geliebte und Verlobte des berühmten Malers Modiglianis gesehen. Erst rund 70 Jahre nach ihrem frühen Tod wurde Jeanne Hebuterne als eigenständige Malerin wahrgenommen, nachdem ihrer Bilder in einem Keller gefunden worden waren.

Text © Jürgen Banse, 2021