Carl Spitzweg geboren 5. Februar 1808 in München – gestorben 23.9.1885 ebd.
Der deutsche Maler Carl Spitzweg studierte zunächst Pharmazie und arbeitete 7 Jahre in einer Schwabinger Apotheke bevor er sich ab 1833 als Autodidakt der Malerei widmete. In München lebend begab sich Carl Spitzweg, häufig begleitet von Malerfreunden, auf viele Malerreisen, die ihn zwischen den Jahren 1839 – 1851 u.a. nach Dalmatien, Venedig, Paris und zur Weltausstellung nach London führten. Auf diesen Reisen erarbeitete er stets sorgfältige, selbstständige und gründliche Malerstudien.
Carl Spitzwegs eigenstes Gebiet war, nach anfänglichen Landschaftsstudien, die Darstellung des Kleinbürgertums im Biedermeier. Er schuf sonderbare Figuren wie Poeten, Professoren, Schreiberlinge, Pfarrer und Mönche. Diese Motive machten Carl Spitzweg in Deutschland zum populärsten Maler des 19. Jahrhunderts. Seine Malerei war ein Abbild der "schönen alten Zeit". Carl Spitzwegs hintergründige Zeitkritik, Skepsis und Resignation wurden vom Publikum jedoch nicht wahrgenommen.
Unter dem Einfluss der "Schule von Barbizon" wurde Spitzwegs Pinselstrich lockerer und kleinteiliger und er gewann einen eigenen die ganze Bildfläche erfassenden Rhythmus. Um 1870 erweiterte Carl Spitzweg sein malerisches Repertoire. Nun stand beim Künstler die "Idyllen-Malerei" im Vordergrund, seine häufig zugespitzte "Pointen-Malerei" trat in den Hintergrund.
Carl Spitzweg entwickelte sich gegen Ende seines Schaffens zu einem der fortschrittlichsten Maler seiner Zeit. Sein impressionistisch anmutender kleinteiliger Farbauftrag erinnerte an die späten Gouachen von Adolph Menzel. Carl Spitzwegs Gesamtwerk umfasst vermutlich etwa 1500 Gemälde und Ölstudien, von denen
er zu Lebzeiten bereits rund ein Drittel verkaufen konnte.
